Hallo Herr Wimmer,
falls es Ihnen entgangen ist: Die Computertechnik entwickelt sich rasant weiter, und das erfordert hin und wieder die Einführung neuer Betriebssysteme. Es geht bei weitem nicht darum, nur "ein neues System in den Markt zu drücken".
Heute sind Geräte verfügbar und stark verbreitet, die es zu Zeiten von Windows XP noch nicht gegeben hat (Smartphones, Tablet-Computer), dem tragen neue Windows-Versionen Rechnung. So erlaubt Windows 8 zum Beispiel die Verwaltung von Mobilgeräten, die von Angestellten eines Unternehmens in der Umgebung des Firmennetzwerks eingesetzt werden. Das Ganze nennt sich "Bring your own device" und beschreibt den Umstand, dass viele Angestellte ihre beruflichen E-Mails nicht mehr nur mit dem PC am Arbeitsplatz, sondern eben mit ihren Mobilgeräten bearbeiten.
Heute existieren Bedrohungen und Angriffsmethoden, die über die letzten 13 Jahre hinweg ausschließlich auf die Besonderheiten (und Schwächen) von Windows XP zugeschnitten wurden. Auch darauf hat Microsoft mit der Weiterentwicklung der Sicherheitsarchitektur reagiert. Seit Windows Vista gibt es zum Beispiel die sogenannte Benutzerkontensteuerung, die allen Programmen Administratorrechte verweigert, bis der Anwender sie bewusst freigibt. Schadprogramme, die unter Windows XP einfach so ins System einmarschieren konnten, erfahren hier eine wirksame Bremse.
Die neuen Windows-Versionen kosten also nicht nur den armen Anwender Geld, sondern bieten greifbare Fortschritte, die durch die Weiterentwicklung der Computertechnik und des Internets bedingt wurden. Sehen Sie es mal so: Sie fahren mit Sicherheit auch kein Auto aus den 70er Jahren mehr, das heute hinsichtlich Verbrauch, Komfort und Crashsicherheit nicht mehr mithalten kann. Es ist zwar möglich, aber irgendwann einfach nicht mehr sinnvoll und wirtschaftlich.
Im Computer-Bereich sind die Produkt- und Entwicklungszyklen kürzer, deshalb ist Windows XP nach 13 Jahren einfach komplett veraltet.
Die von Ihnen genannten Bankautomaten sind übrigens nicht mit einem herkömmlichen PC zu vergleichen: Darauf läuft genau ein Programm - das zur Steuerung des Automaten -, darauf werden keine Schadprogramme von unvorsichtigen Nutzern installiert, die Automaten werden nicht zum Aufruf von manipulierten Webseiten genutzt. Und sie haben lediglich eine interne Netzwerkverbindung, die Hacker-Angriffe per Internet ausschließt. Insofern: Ja, hier lässt sich XP noch eine Weile einsetzen.
Was ich zur Alterung von Windows gesagt habe, gilt in eingeschränktem Maß auch für Ihren Scanner: Der ist aus dem Jahr 2003 und deshalb mittlerweile durch zahlreiche Nachfolgemodelle abgelöst worden. Da Canon mit seinen Produkten Geld verdienen will, ist deshalb die Entwicklung neuer Treiber aus Kostengründen irgendwann eingestellt worden. Sie profitieren von geringen Entwicklungskosten nichtzuletzt dadurch, dass heutzutage ein neuer Scanner für deutlich unter 100 Euro zu bekommen ist, wo vergleichbare Geräte früher mehrere Hundert Euro gekostet haben.
Zu Ihrem Problem: Versuchen Sie es doch mal mit dem Programm "Vuescan", das Sie unter
http://www.hamrick.com/ kostenlos herunterladen können. Das Programm unterstützt über 2.500 Scanner, darunter auch Ihr Cannon8000F. Mit der Gratis-Version lassen sich grundlegende Scan-Aufgaben erfüllen. Wenn Sie zufrieden sind, können Sie für rund 30 Dollar bzw. rund 70 Dollar eine Lizenz für die Basis- bzw. Pro-Version erwerben.
Ich hoffe, das hilft Ihnen weiter.
Beste Grüße,
Martin Koch