Auf meinem Laptop von Dell wurde Ubuntu vorinstalliert und arbeitet jetzt nur mit Ubuntu 20.04LTS. Ich würde gern zusätzlich noch Windows 10 installieren. Geht dies überhaupt und wenn ja, wie mache ich es am besten?
Liebe Grüße an Alle
Klaus-Dieter
Hallo Klaus-Dieter,
da bis jetzt noch niemand geantwortet hat, will ich versuchen, die einzelnen Schritte zu benennen.
Es gibt für Ihr Vorhaben zwei ganz verschiedene Wege. Jedes Betriebssystem benötigt eine eigene Partition mit einem eigenen Dateisystem.
Entweder
1. Sie schaffen Platz auf der Platte (mindestens 50 GB), verkleinern also eine Partition und lassen den Platz frei. Alternativ bauen Sie eine zusätzliche Platte ein, was das in Punkt 3 und 4 beschreibene Problem umgeht.
2. Das Installationsprogramm von Windows wird anbieten, diesen Platz zu verwenden. Die Installation selbst ist sehr ähnlich der Installation von Ubuntu.
3. Nach der Installation wurde der Boot-Manager von Ubuntu durch den von Windows ersetzt, so dass zunächst Ubuntu unzugänglich ist. Sinnvoll ist, mit dem Programm BCDedit dem Boot-Manager von Windows das Starten von Ubuntu beizubringen.
Von der Alternative, den Boot-Manager von Ubuntu neu zu installieren, halte ich nicht viel, weil bei einem größeren Update von Windows 10 (mindestens 2x im Jahr) der Boot-Mananger von Ubuntu wieder platt gemacht würde.
4. Zum Wechseln des Betriebssystem muss der Rechner neu gestartet werden.
oder
Sie installieren in Ubuntu ein Programm, das einen kompletten Rechner simuliert. Ich verwende VirtualBox dazu. Dieser Rechner bekommt zwar auch eine eigene Platte, aber diese ist in Wirklichkeit eine Datei in Ubuntu. In diesem virtuellen Rechner installieren Sie (ein oder mehrere) Betriebssysteme, z.B. Ihr gewünchtes Windows 10.
Da dann zwei Betriebssysteme gleichzeitig laufen, sollte der Rechner mindestens 8 GB Hauptspeicher und eine CPU mit 4 Kernen haben.
VG
noha
Nachtrag:
1. Ich verwende virtuelle Rechner in meinem Büro, um zwischen Recherche im Internet unter Linux und der Verarbeitung personenbezogener Daten unter Windows zu trennen. Die meisten Schadprogramme, die man versehentlich auf den Rechner lädt, laufen nicht unter Linux. Somit ist meine Windows-Installation weniger gefährdet.
2. Von einem virtuellen Rechner können Sie in Bruchteilen einer Sekunde eine komplette Sicherung erstellen, z.B. um Programme zu testen, und mit einem Neustart auf die alte Version zurück gehen. Damit sind alle Änderungen im Windows wieder weg.
3. In virtuellen Rechner habe ich außer Windows 10 auch noch XP laufen, weil ein mir lieb gewordenes Programm von 2003 nur damit fehlerarm läuft. Zusätzlich läuft Windows 7 zur Verwaltung der Telefonanlage im Büro und außerdem Ubuntu 20.04 im Test.
noha (Leser dieses Forums)