Mein Problem: Windows 10 abgestürzt, Rechner ging aus. Bei diversen Neustarts ging der Rechner immer wieder aus. Irgendwann startete die Computerreparatur – verlief erfolglos. Dann Wiederherstellung anhand Wiederherstellungspunkt versucht – lief zunächst auch, brach dann irgendwann ab.
Wenn ich jetzt noch einmal eine Wiederherstellung versuche, wird nur eine Festplatte E: (System) „bereit zum Wiederherstellen” angezeigt, die anderen Laufwerke bzw. Festplatten sind „am gewählten Wiederherstellungspunkt nicht verfügbar”.
Gehe ich via Eingabeaufforderung die Laufwerke durch, wird mein früheres Start-laufwerk C: als „System-reserviert” mit 208 Megabyte angezeigt, ist aber (bis auf eine Textdatei mit 0 Bytes) leer.
Unter Linux wird hier ein System-reserviertes” Laufwerk (dev/sda1) mit 212,4 MB von 607,1 MB verfügbar angezeigt
Das alte Laufwerk D: wird immer noch als D: angezeigt.
Das frühere Startlaufwerk C (mit dazugehörigen Verzeichnissen): findet sich jetzt unter E:
Das frühere Laufwerk E: (mit dazugehörigen Verzeichnissen) wird jetzt als G: angezeigt.
Abei ein Screenshot der Laufwerke unter Linux.
Meine Fragen: Kann ich jetzt nochmals eine Wiederherstellung versuchen, obwohl mein früheres Laufwerk C: jetzt anscheinend unter E: läuft und die anderen Laufwerke „am gewählten Wiederherstellungspunkt nicht verfügbar” sind – oder zerschieße ich damit das System endgültig?
Was soll ich sonst machen, kann ich evtl. Laufwerke umbenennen – so insbesondere E: in C: ?
Hallo jayro,
bevor Sie weiter Reparaturversuche machen, sollten Sie alle Daten sichern, falls das noch nciht geschehen ist. Dokumente u.ä. können Sie bequem von Linux aus sichern. Die Systempartition benötigt etwas mehr aufwand.
Dass Sie in einigen Partitionen von Windows keine oder nur eine leere Datei “sehen” mag am verwendeten Programm liegen. Der Windows Explorer zeigt mit den Standardeinstellungen vielen nicht an und bei einigen Verzeichnissen und Dateien lügt er.
Daher ist es durchaus sinnvoll mit dem Dateimanager von Ubuntu mal in die Partitionen und die darin enthaltenen Dateien zu schauen.
Wenn Sie eine Sicherung der Daten haben, können Sie weitere Reparaturversuche starten. Bei einer Neuinstallation ist zu bedenken, dass diese den Boot-Manager von Linux außer Gefecht setzt, es sein denn, die Platte ist im modernen GPT-Stil partitioniert. Ohne den Boot-Manager von Linux ist das Linux nicht verfügbar, bis der Boot-Manager (grub) repariert wird.
Andererseits bedeutet ein Absturz von Windows mit anschließendem Verlust einer Partition oft, dass die Platte oder andere Teile der Hardware beschädigt ist. Den Zustand der Platte können Sie unter Linux mit dem Programm smartctl (enthalten in den smartmontools) auslesen: https://www.thomas-krenn.com/de/wiki/Smartctl
VG
noha
Hallo noha,
sorry, aber das bringt mich nicht weiter:
Vorab kurz zur Klarstellung: Linux ist nicht installiert, es lief von einer Live-DVD. Auch habe ich nicht mit dem „Windows Explorer” oder einem Programm gearbeitet, sondern mit der Eingabeaufforderung der Windows-Installations-DVD. Es ging auch nicht um „Partitionen von Windows”, sondern um Laufwerke.
Welche Reparaturversuche soll ich jetzt starten? Kann ich eine erneute Wiederher-stellung riskieren?
Wie kommt es dazu, dass die Laufwerksbuchstaben vertauscht sind bzw. immer wieder vertauscht werden? Wurde C: eben noch als „system-reserviert angezeigt, erscheint jetzt unter C: das frühere Laufwerk D: – und D: ist jetzt plötzlich das system-reservierte Laufwerk.
Kann ich die Laufwerke in diesem Zustand (also nur mit der Eingabeaufforderung) umbenennen, um so wieder von C: (jetzt D:)zu starten ?
mfg JayRo
Hallo JayRo,
die Idee mit den Laufwerksbuchstaben ist 39 Jahre alt und so klemmt es hinten und vorne. Seit längerer Zeit ist bei einem installierten laufenden Windows der Laufwerksbuchstab C der Partition vorbehalten, auf der das Verzeichnis Windows liegt. Die Partitionen “system reserved” und “recovery” bekommen keine Laufwerksbuchstaben. Alle anderen Partitionen sind Windows ziemlich egal, so dass jeder Anwender nach belieben einen der verbleibenden 35 Buchstaben vergeben kann.
Wenn Windows von der DVD gestartet wird oder sonstwie im Notbetrieb läuft, gibt es Abweichungen von der o.g. Benennung.
Laufwerksbuchstaben braucht eigentlich niemand. Die Systempartition, die im Normalfall den Buchstaben C bekommt, ist immer als
%SystemDrive%
anzusprechen. Das Verzeichnis des Betriebssystems ist
%windir%
Das hilft Ihnen jedoch nicht weiter. Nun zu Ihren Fragen:
1. Wenn Sie Ihre Daten gesichert haben, können Sie bedenkenlos mehrere Reparaturversuche machen. Aber das schrieb ich ja schon.
2. Die Zuordnung von Laufwerksbuchstaben zu Partitionen stehen in der Registry des Systems und werden erst nach dem Booten benutzt. Wenn Sie kein “normales” System haben, haben Sie auch keine normale Zuordnung. Sie können Laufwerksbuchstaben ändern, falls sie nicht vom System benutzt werden. Auf deutsch: In Ihrem Fall nicht.
3. Welches System letztendlich gestartet wird entscheidet ein mehrstufiger Prozess.
In der ersten Stufe kommt der Boot-Lader des UEFI ins Spiel. Hier gibt der Anwender vor, von welchem Datenträger gestartet werden soll. Wenn der Boot-Lader eines Windows gestartet wird, versucht dieser die Registry zu finden und startet dann das Windows, dessen Registry erfolgreich gelesen wurde. Wenn der Start misslingt, werden diverse Notfall/Reparaturprogramme gestartet. Der Anwender hat nur wenig Einfluss darauf.
Zu diesem Zeitpunkt werden Laufwerksbuchstaben nicht verwendet sondern Konstrukte wie
\?Harddisk0Partition1WindowsSystem32Config
als Ort für die Dateien der Registry. Welche Nummer Harddist und Partition hat, hängt von der tatsächlichen Unterteilung der Platte ab.
Nochmal: Ändern von Laufwerksbuchstaben löst Ihr Problem nicht.
VG
noha
Nachtrag:
Vor der nächsten Wiederherstellung sollten Sie sicherstellen, dass die Dateistruktur der Systempartition in Ordnung ist. Das erledigt
chkdsk.exe /F E:
wenn E: ihre ehemalige Systempartition ist. Das Programm chkdsk prüft und repariert ggf. die Dateistruktur der angegebenen Partition. Die Reparatur der Dateistruktur kann durchaus mehrere Stunden dauern.
Dabei kann es durchaus vorkommen, dass die Dateistruktur ganz kaputt geht.